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Mieseste Ernte nach Dürrejahr 2003

Das Getreide ist vom Halm, die Körner sind geerntet. Das Fazit fällt nüchtern aus: Die Bauern der Finsterwalder Landwirtschafts GmbH haben nur die Hälfte der geplanten Körner geerntet. „Für uns war es die bisher schlechteste Ernte nach dem Dürrejahr 2003“, muss Frank Neczkiewicz, der Geschäftsführer, feststellen. Da tröstet ihn auch wenig, dass die Erträge bei Mais und Kartoffeln besser ausfallen werden.

Es war wieder mal kein Bilderbuchjahr für die Bauern. Die Nässe im Frühjahr, die Trockenheit im Mai und Juni und der verregnete Sommer haben ihnen die Ernte vermiest. Auch das Futter war nicht von guter Qualität, das Heu, das einfach nicht trocknen wollte, liegt gar auf dem Misthaufen. Doch zu den Unbilden des Wetters komme die Politik, die den Bauern ins Handwerk pfusche, und reglementiere und vorschreibe, wo es und was nur geht, machen sich Landwirte ihrem Ärger Luft. In dieser Woche hatten die Vertreter der großen Landwirtschaftsbetriebe um Finsterwalde mal Gelegenheit, Dampf abzulassen – als der Bauernverband Südbrandenburg zwei Bundestagsabgeordnete der Linken zu Gast hatte: Kirsten Tackmann und Sabine Stüber.

So kritisierte Carmen Lorenz, die Geschäftsführerin des größten Bauernverbandes in Brandenburg, wo auch landwirtschaftliche Unternehmen aus dem Altkreis Finsterwalde Mitglied sind, dass die Linkspartei sich flächendeckend für Mindestlöhne ausspricht. In der Landwirtschaft würde das derzeit tödlich wirken. „Wir können unseren Leuten sieben, acht Euro die Stunde zahlen – verdient hätten sie zehn und zwölf Euro. Sie machen eine schwere und verantwortungsvolle Arbeit an hochmoderner Technik“, sagt Frank Neczkiewicz. Doch würde er die zahlen, „könnten wir bald dicht machen“.

Stattdessen erwartet der Verband von der Politik, dass sie auf die vom Wetter stark beeinflussten Erträge der Bauern besser reagiert. „Wir fordern seit Langem, eine Risikoausgleichsrücklage bilden zu können“, erklärt Carmen Lorenz. Soll heißen: Fällt die Ernte besser aus, soll der Bauer Geld für Jahre zurücklegen können, in denen sie schlechter ist. Stattdessen werden die Gewinne in Gut-Jahren versteuert und müssen zum Finanzamt gebracht werden, um dann in Schlecht-Jahren teure Kredite aufnehmen zu müssen. Dass magere Erträge von den steigenden Kosten aufgefressen werden, wird in der Region noch verstärkt.

So werden durch die geplante Schließung von Bahnübergängen nicht nur Dörfer getrennt, auch landwirtschaftliche Betriebe von ihren Feldern und Ställen abgeschnitten, befürchtet Frank Neczkiewicz. Schwere Landtechnik müsse dann vielfach durch Orte und auf Straßen fahren, die dafür nicht ausgelegt seien. Hinzu kommt schon jetzt: Polizei muss überbreite Fahrzeuge begleiten – „warum können wir das mit einem Vorausfahrzeug mit Rundumleuchte nicht alleine machen?", fragt Neczkiewicz.

Kirsten Tackmann, die studierte Tierärztin und Fachfrau für die Landwirtschaft in ihrer Fraktion, hat sich im Sorgengespräch viel notiert zum „Mitnehmen“, wie sie sagt. Die Forderung ihrer Partei nach Mindestlohn verteidigt sie – es müssten ja nicht gleich zwölf Euro die Stunde sein, „aber man muss von seiner Arbeit leben können“. Von dem von manchen Politkern, auch von der Linkspartei, gern in den Mund genommenen Wort von der „Massentierhaltung“, wenn es um große Tierställe im Osten geht, distanziert sie sich allerdings. „Das ist für mich eine Frage von Qualität, nicht von Quantität – wichtig ist, wie die Tiere gehalten werden“, sagt die 51-Jährige. Bei einem Rundgang durch die Drößiger Milchviehanlage, wo gegenwärtig mit 200 000 Euro Ställe und die Melkanlage für 330 Kühe auf Vordermann gebracht wird, hat sie einen guten Eindruck: „Das spürt man: Hier fühlen sich Tiere und Menschen offensichtlich wohl.“



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